Hallo zusammen!
Ich spiele seit mehreren Jahren Barockcello. Zurzeit habe ich ein gutes Instrument (ausgeleiht), aber nur einen chinesischer Bogen from E-bay. Dieser gefällt mir schon lange nicht. Kann mir jemand raten, worauf man bei der Auswahl eines Bogens in erster Linie achten sollte? Ich verstehe, dass es verschiedene Bögen gibt (frühe, späte, klassische). Wenn ich nur einen leisten kann, welcher wäre für mich am besten?
Könnten Sie mir wahrscheinlich auch empfehlen, wo man nicht teueren, zwar guten Bogen kaufen oder ausleihen kann?Ich bin neue in Deutschland und kenne hier niemanden.
Momentan habe ich nicht viel Geld, aber möchte mir in barock Bereich weiter entwickeln und brauche einen Bogen.
Für die Antworte wäre ich sehr dankbar!
Vielen Dank, Anna! Ich versuche sie zu kontaktieren.
Hallo Hannah,
wie Tassilo schreibt, eignet sich ein spätbarocker Bogen für ein breites Repertoire.
Ich selbst habe mich mehr nach dem Spielgefühl des Bogens als nach einem bestimmten Modell gerichtet.
Wenn du mit dem Bogen international reist, würde ich auf "unkomplizierte" Materialien achten, damit es keine Probleme beim Zoll gibt (z.B. kein Palisander, kein Elfenbein). Mehr Infos dazu hier: https://www.bfn.de/musikinstrumente
Super ist es, wenn man verschiedene Bögen ausprobieren kann, das ist möglich bei Events mit Ausstellungen von Instrumentenbauern, wie z.B. bei den Regensburger Tagen der Alten Musik (Mai) oder Festival Resonanzen Wien (Januar), oder den Münchner Geigentagen (Herbst). Es gibt auch ein paar Geigenbauer in München, die barocke Instrumente haben (z.B. Erben Geigenbau, Eva Lämmle, Christian Lijsen), da würde ich nachfragen ob sie Bögen vermieten, zum testen da haben oder unverbindlich kommen lassen können.
Viele Grüße, Anna
Servus Hanna,
Da Du vermutlich hauptsächlich spätbarockes Repertoire spielen wirst (Bach/Händel/Telemann/Vivaldi etc), bist Du wahrscheinlich mit einem Model von ca. 1720, z
B, Tononi-Modell, als allround-Bogen am Besten beraten.
Ein sehr guter Cellist und Bogenbauer ist Tom Pitt in Neckarsulm. Er experimentiert gelegentlich mit etwas exotischen Modellen, aber macht auch allgemein verträgliche Bögen. Für den deutschen Markt ist er im Preis sehr anständig.
Wohl auch sehr gut und gleiche Preislage ist Tim Richards in Wales.
Sehr schöne Bögen für den halben Preis ca (€600?) habe ich von Marcos Nogueira gesehen, Allerdings ist der in Brasilien (niedrige Lebenshaltungskosten und an der Quelle für gute Hölzer). Siehe mein Post bei Barockgeige.
Ich hoffe, das hilft Dir weiter.
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